Stuttgart, 02.06.2025 (lifePR) – Herr Damson, man reist ja in die Ferne, um etwas zu erleben. Sie machen jetzt seit 20 Jahren ihre Gruppenreisen und sind die Nummer 1 für Reiseleiter-Ausbildungen. Gab es in diesen 20 Jahren ein Erlebnis, bei dem Sie sich gesagt haben: Jetzt wäre ich lieber zuhause?

Nein, wollte eigentlich immer da sein, wo ich gerade war. Allerdings musste ich mal im Jemen nachts bei Gewitter durch ein Wadi waten, um eine Furt zu finden, weil die Geländewagenfahrer sich nicht getraut haben, da durch zu fahren. Ich stand da also im Wasser, es blitzte und donnerte, Baumstämme trieben um mich rum. Da habe ich mich schon gefragt, womit ich hier eigentlich mein Geld verdiene.

Irgendwoher müssen die Erlebnisse für Reiseleiter-Anekdoten ja kommen. Wo waren Sie denn sonst noch überall mit Gruppen?

Insgesamt haben wir schon über 70 Länder bereist. Darunter sind die gängigen Ziele, aber auch die Länder, in die man sonst nicht unbedingt freiwillig reist: Nordkorea, Afghanistan, Tadschikistan, die Mongolei, Grönland und Ost-Timor. Eindrücke aus einigen dieser Reisen findet man auch in unseren Travel To Life-Reisefilmen, die einen authentischen Einblick in die Besonderheiten dieser außergewöhnlichen Destinationen geben.

Also eher nicht die Standard-Pauschalreise, sondern eher das Ungewöhnliche und immer nah dran. Es geht darum, Erfahrungen zu machen, die man nicht im Reiseführer findet. Wie geht das und was bedeutet das für Reisende und Reiseleiter?

Wir konzipieren unsere Routen immer so, dass man natürlich auch die Highlights eines Reiseziels ansteuert. Aber wir achten darauf, dass immer ein Drittel über quasi unbekanntes Terrain führt. Das geht, weil unsere Reiseleiter sich vor Ort auskennen. Und die Erfahrung zeigt: Wenn man sich auf Ungeplantes einlässt, findet man eigentlich immer irgendwelche Kleinode, die man sonst nicht sieht und die sonst noch niemand entdeckt hat. Man muss halt offen für spontane Abweichungen sein und Zeitpuffer einplanen. Aber genau deswegen reisen die Leute ja mit uns.

Sie bilden für andere Unternehmen Reiseleiter aus. Wie kam es dazu? Was unterscheidet Ihr Ausbildungssystem von anderen?

Ich war vorher bei einem großen Veranstalter und Verantwortlicher für die Reiseleitenden, also auch der Ausbildung. Das hat mir viel Spaß gemacht und daher war es für mich naheliegend, mich weiter darauf zu konzentrieren. Wir führen neben unseren offenen Reiseleiter-Seminaren für alle Interessierten auch In-House-Schulungen bei anderen Reiseveranstaltern durch. Was wir anders als viele anderen machen, das ist, dass wir uns ausschließlich auf Struktur und Konzeption der Reiseleitung konzentrieren. Also nicht das Zahlen-Daten-Fakten zu Sehenswürdigkeiten herunterbeten können, sondern eben das, was man in der Praxis wirklich braucht, damit eine Reise die Art von Abenteuer wird, das man auch noch ein zweites Mal machen will. Das ist Wissen, das auf jedes Land und jede Art von Reisegruppe anwendbar ist. Alle unsere Trainer sind außerhalb der Schulungen selbst mit Gruppen unterwegs. Während der Schulungen verbringen die Lerngruppen mehre Tage zusammen unter einem Dach. Dadurch entsteht erst das Gruppengefühl, das für eine gelungene Reise wichtig ist.

Was macht einen guten Reiseleiter aus?

Das absolut wichtigste ist, dass man gerne mit Menschen zusammen ist – und das über einen längeren Zeitraum und unter improvisierten Bedingungen. Man braucht einfach diese Begeisterung für das, was man tut. Und natürlich das praktische Rüstzeug für die Situation.

Noch eine Frage zum Schluss: Welches Land würden Sie gerne noch bereisen?

Die südpazifische Inselwelt, genauer gesagt die Trobriand-Inseln bei Papua-Neuguinea. Da war ich nämlich noch nie. Vor gut 100 Jahren hat der Ethnologe Bronisław Malinowski hochspannende Forschungsergebnisse von dort mitgebracht. Seitdem hat sich dort wohl kaum ein Fremder mehr hin verirrt. Da will ich gerne hin, aber ohne Reisegruppe.

Herr Damson, vielen Dank für das Gespräch und gute Reise.

Mehr über Andreas Damson und Travel To Life erfahren Sie unter traveltolife.de