Hoch schlagen die Wellen die Bordwand hinauf, die Mitreisenden in den ersten Reihen hinter dem Kapitän haben ein paar Tropfen abbekommen und ziehen hektisch die Köpfe ein. Das lange Schnellboot mit der orangefarbenen Flagge muss sich heute durch einen unruhigen Fluss pflügen.

Draußen schaukeln die Sehenswürdigkeiten Bangkoks vorbei. Vorsichtig zücken die Bootsfahrer ihre Handys und Kameras.
Die Kontrolleurin verscheucht energisch einige Touristen, die es sich auf den Treppenstufen zum hinteren Deck bequem gemacht haben und kassiert 15 Baht für die Fahrt. Die Kasse klickt, die Münzen scheppern, geübt reißt die junge Frau zwei Tickets aus der blechernen Dose heraus. Und drängt sich weiter durch das voll besetzte Schnellboot, das sich auf dem welligen Chao Praya seinen Weg durch die thailändische Hauptstadt bahnt.
Eine Trillerpfeife gibt dem Kapitän lautstark das Signal zum Anlegen am nächsten Pier. Das Boot schaukelt, der Pier schaukelt – mutig springt der Anlegehelfer an Land und legt das Tau um den Poller. „Pier Number Nine, Tha Chang Pier,“ schreit er gegen den röhrenden Motor an und das Boot leert sich. Hier geht es zur beliebtesten Sehenswürdigkeit Bangkoks, zum farbenfrohen Königspalast.
Am Anleger reihen sich Garküchen, Souvenirshops und kleine Geschäfte eng aneinander. Es gibt frische Mangos für 50 Cent, gebratenen Reis oder Nudeln zum gleichen Kurs, aber auch Handyhüllen oder T-Shirts türmen sich an den Verkaufsständen. Wer sich seinen Weg zur Straße gebahnt hat, wird von Tuktuk-Fahrern umgarnt. Der Palast hätte geschlossen und ob man nicht lieber eine Stadtrundfahrt mit dem typischen Bangkoker Gefährt machen möchte, so die Aussagen, denen man keinen Glauben schenken darf. Denn das bewachte Eingangstor zum Königstempel steht – nur von bunten Dämonen bewacht – weit offen.

Tempelwächter,  Chedis und der liegende Buddha

Der Königspalast © Brigitte Bonder

Dämonen vertreiben die Geister im Königspalast © Thomas Sbikowski


Hinter den weißen Mauern des Palasts wartet eine fast märchenhafte Welt auf die Besucher des Wat Phra Keo: Leuchtend goldene Chedis, ein grüner Jadebuddha, meterlange Wandmalereien und Tempelwächter mit grimmigen Gesichtern zieren die vielbesuchte Anlage. Wer nach einigen Stunden noch nicht genug von den Figuren hat, besucht nebenan den Wat Pho mit seinem vergoldeten, 45 Meter langen, liegenden Buddha. Wenig weiter überquert eine kleine Fähre vom Pier Nummer 8 den breiten Chao Praya zum Wahrzeichen der Stadt, dem Wat Arun.
„Morgens lässt die aufgehende Sonne den mit chinesischem Porzellan geschmückten Tempel der Morgenröte besonders schön leuchten“, empfiehlt Chaleenuch Visith vom Peninsula Hotel einen zeitigen Besuch. Am besten noch vor dem viel gerühmten Frühstück auf der Hotelterrasse: Bei Croissants und frischem Obst röhren lange Schnellboote auf dem Fluss vorbei, Schlepper ziehen schwer beladene Kähne gemächlich hinter sich her. Dazwischen überqueren die vier Peninsula-Boote immer wieder den Fluss und bringen Gäste zum zentralen Schnellbootpier an Bangkoks Hochbahn.

Bummeln im Asiatique

Gewürze und vieles mehr bieten die Märkte Bangkoks © Brigitte Bonder

Gewürze und vieles mehr bieten die Märkte Bangkoks © Thomas Sbikowski


„Von dort fährt auch ein kostenloses Shuttle-Boot zum Asiatique-Shoppingcenter.“ Chaleenuch Visith liebt das neue Einkaufszentrum in den alten Lagerhallen am Fluss. Als Zugezogene entdeckt sie selbst gern an ihren freien Tagen die 12-Millionen Metropole. Weithin leuchtet das weiße Riesenrad des Asiatique, Restaurants säumen die Promenade – in den zehn ehemaligen Lagerhallen öffnen täglich ab 16 Uhr die kleinen Shops. Hier gibt es alles vom Design-T-Shirt über Kunstwerke hin zu ausgefallenen Souvenirs, die eben nicht an jeder Straßenecke verkauft werden.
Schwer bepackt mit unzähligen bunten Plastiktüten geht es mit dem Hotelboot über den welligen Chao Praya zurück zum Peninsula. Der Kapitän in seinem weißen Anzug lässt das Schnellboot mit der orangefarbenen Flagge vorbeiziehen und überquert den nachtschwarzen Fluss. An den Ufern funkeln die Hochhäuser, in weiter Ferne leuchtet ein Tempel. Das Boot schaukelt, der Pier schaukelt, die Gäste hüpfen an Land. Und schaukeln noch einige Minuten weiter – auf ihrem Sofa mit Ausblick auf die leuchtende Skyline an Bangkoks Chao Praya.
 

Top 5 Higlights am Fluss

1. Wat Phra Keo – Farbenfroher Königspalast am Fluss – Pier Nummer 9
2. Wat Arun – Tempel der Morgenröte – Pier Nummer 8
3. Shopping-Center Asiatique in den alten Lagerhallen – Shuttle-Boot vom Central Pier
4. Frühstück  am Fluss im Peninsula – Shuttle-Boot vom Central Pier
5. Skybar im Sirocco – Cocktails zum Sonnenuntergang – Central Pier
 

Weitere Informationen:

Tourism Authority of Thailand (TAT) Thailändisches Fremdenverkehrsamt
Bethmannstr. 58
60311 Frankfurt
Tel.: 069/138139-0
www.thailandtourismus.de
info@thailandtourismus.de

Anreise

Flug z.B. mit Qatar Airways nach Bangkok ab 600 Euro.

www.qatarairways.com

Unterkunft am Fluss

Hotel The Peninsula in Bangkok © Brigitte Bonder

Hotel The Peninsula in Bangkok © Thomas Sbikowski


The Peninsula Mit eigenem Pier und großer Frühstücksterrasse direkt am Chao Praya Fluss bietet das Peninsula 370 Zimmer und Suiten – alle mit Ausblick auf die Skyline am Fluss. An der dreistufigen, 60 Meter langen Poollandschaft kann man unter Palmen entspannen.

333 Charoennakorn Road, Klongsan
Bangkok 10600
Thailand
Tel.: +66 2 861 2888
www.peninsula.com
pbk@peninsula.com

Reiseführer

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