Unten zieht eine Bucht nach der nächsten vorbei – lange weiße Strände mit bunten Sonnenschirm-Punkten, Palmen und felsigen Vorsprüngen, hinter denen sich ein saftig grüner, bergiger Dschungel erhebt.
Der Schatten des Flugzeugs huscht über das türkis-blaue Meer. Wenige Minuten später setzt die Maschine auf dem „International Airport“ von Koh Samui auf. Ein mit tropischen Urlaubsmotiven bemaltes Elektro-Bähnchen karrt die Passagiere vorbei an lila blühenden Bougainville-Büschen bis vor eine der luftigen, strohgedeckten Hallen: So sieht eine Ankunft im Urlaubsparadies aus.
Auf der Fahrt entlang der Insel-Rundstraße wird deutlich, dass Thailands drittgrößtes Eiland heute eines der wichtigsten Badeziele des Landes ist. In den 80ern von Rucksackreisenden entdeckt, fliegen seit der Eröffnung des Flughafens 1989 immer mehr Touristen auf die rund 250 Quadratkilometer große „Kokosnuss¬insel“. In vielen Buchten entstanden Stroh- und Bambushütten, dann Pauschalhotels zusammen mit Lokalen, Diskotheken und Reisebüros. In jüngster Zeit folgt Koh Samui dem Trend Balis hin zu stilvollen und hochpreisigen Resorts. Vielerorts gibt es heute Gourmetrestaurants, Day Spas, schicke Interieurgeschäfte, kleine Schönheits- und Zahn-Kliniken und noble Ferienvillen und Apartmentanlagen für reiche Rentner.
Nightlife am Chaweng Beach
Schon die ersten Traveller zog es an die Palmenstrände der Nord- und Ostküste Samuis. Dass der sieben Kilometer lange Chaweng Beach im Osten der populärste ist, ist auf einem frühmorgendlichen, einsamen Spaziergang noch nicht zu erkennen. Nachmittags aber sind die Hotel-Liegen der Bungalowanlagen belegt, Jetskis und Parasailer sausen über das flache Wasser, fliegende Händler bieten falsche Tattoos, Ketten, geschnittenes Obst, frisch aufgeschlagene Kokosnüsse und Thai-Massagen an. An der Hauptstraße reihen sich lückenlos Reiseagenturen, Wechselstuben, Schneider, Internetcafés, Tauchschulen, Optiker, Restaurants und Shops voller Souvenirs, Klamotten und Raubkopien aneinander. Abends erwacht Chaweng zum Leben: Nach Essen, Singha Beer und Cocktails in den Open-Air-Lokalen zieht das Party-Volk ins Nachtleben. Je nach Geschmack in Stiplokale oder in die großen Diskotheken“.
Die etwas kleinere, ruhigere und günstigere Variante ist der südlich von Chaweng gelegene Lamai Beach. Am Strand und in den Shops und Lokalen entlang der parallel verlaufenden Straße geht alles einen Tick gemütlicher zu. Der Strand ist eingerahmt von attraktiven Elefantensteinen, die Hauptattraktion Lamais sind die Formationen „Hin Ta“ und „Hin Yai“ (Großvater und Großmutter Stein) am Südende. Die Urlauber spazieren durch den grobkörnigen Sand, baden, lesen und essen. Auch das Nachtleben ist weniger aufregend, aber mit Thai-Box-Kämpfen, Themen-Pubs, relaxten Strandclubs und einigen Diskotheken lässt es sich auch hier gut feiern.
Entspannung in Mae Nam
Garantiert kein Nightlife suchen die Urlauber in Mae Nam. Im Gegenteil, an dem schmalen, palmenbewachsenen Strand an der Nordküste sieht man schon tagsüber kaum eine Seele. Dabei wechseln sich in erster und zweiter Reihe am Strand teure Resorts mit besseren Bungalowanlagen für Individualreisende und Bambushütten für Backpacker ab. Hier ist sich jeder selbst genug. Nach dem Frühstück eine Runde schwimmen, auf der Stranddecke oder in der Hängematte einen Wälzer lesen und dösen, zwischendurch eine Massage und den Abend mit ein paar Bierchen auf der Terrasse ausklingen lassen.
Im Süden der Insel liegt das „alte Samui“. Noch heute leben viele der 40.000 Einwohner von Fischfang, Kokosplantagen und Obstanbau. Schon wenige Kilometer südlich von Lamai liegt Ban Hua Thanon, das größte Fischerdorf der Insel. Islamische Fischer fahren mit bunt bemalten Schiffen hinaus, um ihren Fang auf dem örtlichen Fischmarkt zu verkaufen. Den meisten dürfte der Ortsname eher wegen der hier entdeckten, gleichnamigen „Magic Mushrooms“ ein Begriff sein. Nicht weit entfernt, haben sich auf der felsigen Halbinsel Laem Set an kleinen Lagunenstränden einige Hotels angesiedelt, darunter das für seinen ganzheitlichen Spa bekannte Luxusresort „Kamalaya“.
Die lange Taling-Ngam-Bucht im Südwesten der Insel ist die erste Adresse für spektakuläre Sonnenunter¬gänge. Um so erstaunlicher, dass der Tourismus mit Ausnahme des „Baan Taling Ngam Resort“ auf den Klippen und einigen Bungalowanlagen im Hinterland kaum Einzug gehalten hat. Daher steuern viele Tagesausflügler die Cocktail-Lounge des ehemaligen „Le Meridien“ an, um einen Sundowner mit Blick auf die umliegenden Inseln zu genießen.
Reise-Infos
Reisezeit
Mit ganzjährigen Luft- und Wassertemperaturen von über 28 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit bestimmen das wechselhafte Wetter und die Regenzeit die Saison. Von Februar bis April ist es sonnig und angenehm. Auch zwischen Juni und Oktober herrscht ruhige See zum Baden, ein laues Lüftchen weht und ab und zu kommen kurze Schauer herunter. Von November bis Dezember ist Regenzeit.
Einreise
EU-Bürger und Schweizer, die mit dem Flugzeug einreisen und weniger als 30 Tage in Thailand bleiben, benötigen einen Reisepass, der bei Ausreise noch sechs Monate gültig sein muss. Kinder brauchen einen eigenen Kinderreisepass.
Anreise
So gut wie alle renommierten Fluggesellschaften fliegen nach Bangkok. Von dort steuern Bangkok Airways und Thai Airways Koh Samui an. Bangkok Airways verbindet außerdem nonstop Phuket, Krabi, Pattaya, Singapur und Hongkong mit Koh Samui. Alternative ist eine Nachtfahrt im Schlafwagen der Bahn oder im „VIP“-Reisebus von Bangkok bis Surat Thani. Vom Hafen Donsak fährt stündlich eine Fähre nach Nathon auf Koh Samui ab.
Verkehrsmittel
Für öffentlichen Transport sorgen „Songthaews“ (Trucks mit Holzbänken) und Motorrad-Taxis. Taxi-, Minibus- und Tuk-Tuk-Fahrten sind überteuert. Die meisten Urlauber leihen sich günstig einen Moped oder einen Mietwagen (Achtung: Linksverkehr!). Ein internationaler Führerschein ist für einen Mietwagen notwendig.
Geld und Währung
Für einen Euro erhält man 42 Baht. In allen Urlaubsorten und in Nathon kann man in Banken Bargeld und Reiseschecks einlösen und an Geldautomaten mit EC- und Kreditkarten Geld ziehen.
Auskunft
Thailändisches Fremdenverkehrsamt
Bethmannstraße 58
60311 Frankfurt/Main
Tel. +49 (0) 69 138-1390
Fax +49 (0) 69 138-13950
www.thailandtourismus.de
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