Ratingen, 17.09.2025 (lifePR) – Die polnische Partnerstadt von Essen, Zabrze, hat die Aufnahme ihrer bedeutenden Bergwerksanlagen in die Tentativliste der UNESCO beantragt – ein wichtiger Schritt zur Anerkennung ihres industriekulturellen Erbes. Aus diesem Anlass lädt das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen am 16. Oktober zu einem Vortrag über Wandel, Bergbau und regionale Identität ein.
Die Stadt Zabrze in Oberschlesien hat beim polnischen Kulturministerium den Antrag auf Aufnahme in die UNESCO-Tentativliste gestellt. Ziel ist die Anerkennung eines bedeutenden industriegeschichtlichen Ensembles bestehend aus der Königin-Luise-Grube, dem Hauptschlüsselerbstollen und der Guido-Grube als Weltkulturerbe. Diese Anlagen gelten als europaweit herausragende Zeugnisse der Industriekultur und spiegeln die Geschichte und Identität der Region auf eindrucksvolle Weise wider. Zabrze blickt auf eine lange Tradition im Bergbau und Hüttenwesen zurück. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Stadt erfolgreich für die Bewahrung und touristische Nutzung ihrer historischen Industrieanlagen eingesetzt und sich zu einem wichtigen Zentrum des Industrietourismus entwickelt. Sollte der Antrag Erfolg haben, würde dies nicht nur die Bedeutung dieser Denkmäler unterstreichen, sondern auch den kulturellen Stellenwert Zabrzes in Oberschlesien weiter stärken.
Aus diesem Anlass lädt das Oberschlesische Landesmuseum in Ratingen herzlich zur nächsten Veranstaltung der Reihe Podium Silesia ein. Am Donnerstag, den 16. Oktober 2025, um 18:30 Uhr, findet im Museum ein Vortrag von Katarzyna Paruzel-Kutek statt mit dem Titel: „Bergbau, Wandel, Identität: Perspektiven aus dem Kohlebergbaumuseum Zabrze“. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Unter dem Motto „Unter Tage – Über Generationen“ gibt die Referentin Einblicke in den mehr als zehn Jahre dauernden Revitalisierungsprozess der Bergwerksanlagen in Zabrze und zeigt auf, wie Industriekultur durch generationenübergreifende Projekte erhalten und lebendig vermittelt wird.
Katarzyna Paruzel-Kutek ist Absolventin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) im Fach Europäische Kulturgeschichte und als Übersetzerin für Deutsch tätig. Seit 2009 ist sie eng mit dem Kohlebergbaumuseum in Zabrze verbunden. Als Mitverfasserin des UNESCO-Antrags engagiert sie sich für die Dokumentation, Erhaltung und Vermittlung des industriellen Kulturerbes Schlesiens. Sie war an zahlreichen Projekten beteiligt, darunter Ausstellungen wie „Warschau – New York“ (2022), „Streik. 14 Tage unter Tage“ (2021) oder „Be co@l“ im Europäischen Parlament (2018), sowie an diversen Buchpublikationen über die Geschichte des Bergbaus und die Entwicklung der Arbeiterkolonien in Zabrze.