Im Osten Thailands sind Traveller mit den Einheimischen unter sich. Rund um die Edelsteinstadt Chantaburi lernen Reisende das echte thailändische Leben kennen. Hier gibt es menschenleere Strände, Mangrovenwälder, Märkte und einen beeindruckenden Dschungeltempel.
Wer von Bangkok aus in Richtung Osten reist und den asiatischen Ballermann Pattaya rechts liegen lässt, taucht in eine unberührte fernöstliche Welt ein.
Moontown Chantaburi: Edelsteinmarkt und Goldhasen
Freundlich blickende Hasen kauern auf den Straßenlaternen. Die Goldtiere symbolisieren den Frieden, der die beschauliche Mondstadt Chantaburi auszeichnet. Nach thailändischer Vorstellung wird der Mond von einem Hasen bewohnt. Da ist es nur logisch, dass lauter goldige Hasen das Städtchen bewachen. Entlang der Edelsteinstraße von Chantaburi erhalten Rubine und Saphire den letzten Schliff. Verkauft werden die funkelnden Steine auf dem überdachten Edelsteinmarkt.
Die Händler kommen aus China, Vietnam und natürlich aus Thailand. Sie haben kostbare Klunker und fein gearbeitete Amulette in ihren Auslagen. Weiter unten, am Fluss, dampft und brutzelt es an jeder Ecke. In Wohnräumen sitzen Kinder und Eltern auf dem Fußboden und löffeln exotisch duftende Suppen – ihr Zuhause gleicht einer Schaufensterauslage. Für Ausländer sind die Privathäuser kaum von den Garküchen zu unterscheiden, in denen thailändische Köche Reisnudeln und gebratene Papaya zubereiten.
Wasserfall und buddhistische Wallfahrtsstätte im Regenwald
Auf dem Markt haben Händler Mangostinen, Rambutan und Durian zu kleinen Obstpyramiden drapiert. Die Umgebung von Chantaburi ist Thailands Obstkammer. Während des Obstfestivals, das in Chantaburi zwischen dem 24. Mai und 1. Juni gefeiert wird, stehen besonders viele tropische Früchte zur Auswahl. Jenseits üppiger Ananas- und Mangoplantagen erhebt sich die Bergwelt des Khitchakut-Nationalparks. Durch das dichte Buschwerk des Urwalds dringt das Rauschen und Brausen eines Wasserfalls.
Ausflügler erreichen die 13-stufigen Kaskaden von Nam Tok Krating über einen steilen Pfad. Sie sollten an ihr Badezeug denken, das anschließende Bad in den Naturpools (der auf Level Nr. 8 ist der schönste) hat Dschungelbuch-Qualitäten. Der Nationalpark wartet mit einer weiteren Attraktion auf: dem Bergtempel Khao Phra Baht. Für buddhistische Pilger sind der goldene Findling und Buddhas Fußabdruck bedeutende Heiligtümer, bei Ausländern ist die Wallfahrtsstätte im Regenwald kaum bekannt.
Einsame Strände, Fischerdörfer und Garnelenfarmen
Der beste Ausgangspunkt für Touren nach Chantaburi und in den Nationalpark sind die verschlafenen Hausstrände der Provinzhauptstadt. Wer in Ban Takat Ngao oder am Kung Wiman Beach Quartier bezieht, hat Fischerdörfer und Mangroven gleich vor der Haustür. Touristen sind in der Region rar und die Verkehrsanbindungen eher dürftig. Wer keinen eigenen Leihwagen hat, kann in vielen Hotels und Resorts Tagesausflüge buchen oder sich ein Zweirad mieten. Eine thailändische Familie macht Picknick, andere Badegäste decken sich in einer Bretterbude am Golf von Thailand mit Getränken ein – die Strände von Chantaburi sind fest in der Hand von Einheimischen.
Das Moped knattert an kleinen Fischerdörfern und Garnelenfarmen vorbei. Hinter der Kautschukplantage winken die Dschungeldorf-Bewohner, als sich vor einem der Stelzenhäuser ein seltener Besucher aus dem fernen Europa blicken lässt. Etwas trubeliger geht es auf dem Mangrovenwald-Lehrpfad an der Kung Krabaen Bay und einem Meeresaquarium in der Nähe zu – beide Touristenattraktionen werden vor allem von Asiaten besucht, der Eintritt ist frei.
Unterkünfte in der Chantaburi-Region:
Direkt am Meer und nur eine halbe Autostunde von Chantaburi entfernt liegt das romantische Sea Coco Resort, eine exklusive Oase der Ruhe für Paare mit sieben luxuriös eingerichteten Chalets und Swimming Pool mit Blick auf den Golf von Thailand – die Bungalows für zwei Personen sind inklusive Frühstück ab 67 Euro buchbar.
www.sea-coco.com
In der Nähe des Kung Wiman Strandes befindet sich das familienfreundliche Faasai Resort & Spa. Bungalows und Villen sowie Swimming Pool und Massagehaus des Öko-Resorts liegen inmitten eines tropischen Gartens. Einzelzimmer inklusive Frühstück ab 25 Euro, Bungalows für zwei Personen für 44 Euro (Langzeitgäste erhalten bis zu 30 Prozent Rabatt). Das Resort vermietet Mopeds (9 Euro/Tag) und organisiert Touren in den Mangrovenwald, nach Chantaburi sowie in den Khitchakut-Nationalpark.
www.faasai.com
Reiseführer:
Aktuelle Informationen und nützliche Tipps über Chantaburi und Umgebung bietet das Stefan Loose Travel Handbuch Thailand aus dem Jahr 2012 (24,95 Euro).