China hat mehr zu bieten als die beeindruckende Hauptstadt Peking und die Glitzer-Metropole Schanghai. Wer auf eigene Faust durch die Volksrepublik reisen möchte, sollte einiges beachten.
Wenn die China-Karte für die Routenplanung ausgebreitet vor einem liegt, macht der Maßstab deutlich, wie groß die Entfernungen in dem Riesenreich sind. China ist über 4.200 Kilometer lang und ebenso breit. Unterwegs lernt man so viele Menschen, Kultur- und Naturstätten und kulinarische Neuheiten kennen, dass man hin und wieder Ruhetage einlegen sollte, um das Erlebte zu verarbeiten. Selbst wenn man sich mehrere Wochen Zeit nimmt, gilt also die Devise: „Weniger ist mehr“.
Was man bei China Reisen beachten sollte
Wie weit die einzelnen Stationen voneinander entfernt sind, spielt weniger eine Rolle. Alle größeren Städte und Urlaubsorte haben Flughäfen, die oft mehrmals täglich von den nächsten Drehkreuzen angeflogen werden. Die Airports sind gut organisiert, die Flüge pünktlich und die Tickets billig (ab 40 Euro). Eine gute Alternative sind Schnellzüge, die ebenfalls günstig und pünktlich sind. Für kürzere Strecken kommen Busse in Frage, die meist klimatisiert sind, ein Fernsehprogramm bieten und bei Nachtstrecken bequeme Schlafsitze haben. Für alle Verkehrsmittel sind Tickets in örtlichen Reisebüros oft selbst noch am Vortag erhältlich, was die Reiseplanung sehr flexibel macht. Das gleiche gilt für Zimmer in Hostels bis zum Fünf-Sterne-Hotel. Allerorts gibt es Geldautomaten, die EC-Karten akzeptieren.
Reisende benötigen ein Touristenvisum, das persönlich oder per Post beim „Chinese Visa Application Service Center“ in Frankfurt beantragt werden muss. Die Bearbeitungsdauer beträgt mindestens 5 Arbeitstage (Antragsformulare und Informationen: www.visaforchina.org/FRA_DE oder bei Visum-Dienstleistern wie www.visum.de). Besondere Impfvorschriften gibt es für China nicht. Regionale Empfehlungen, beispielsweise zu Malariaschutz, sollte man vor Reiseantritt unter www.fit-for-travel.de einholen.
Fünf Top-Ziele in China: Das müssen Sie gesehen haben
Auch außerhalb von Peking und Schanghai gibt es lohnende Reiseziele. Wir haben die besten für Sie herausgesucht:
Xian: Die weltberühmte Terrakotta-Armee ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Chinas. Die Tausenden lebensgroßen Steinsoldaten gehören zu einem 2.250 Jahre alten, gigantischen Mausoleum. Als alte Kaiserstadt hat Xian alte Pagoden, Türme, Tempel und Stadtmauern.
Jangtse: Eine dreitägige Fluss-Kreuzfahrt führt von der 30-Millionen-Stadt Chongqing durch imposante Schluchten bis zum Drei-Schluchten-Damm. Zehntägige Fahrten gehen bis weiter nach Schanghai, mit Stopps in uralten Städten, an Gebirgen und in der Gartenstadt Hangzhou.
Guilin: Die Stadt und das Umland sind für malerische Karstberge, riesige Grotten und Reisterrassen bekannt. Mit einem Ausflugsschiff geht es nach Yangshou, ein bei Rucksackreisenden beliebter Ort, der zu Boots- und Fahrradtouren in die Umgebung einlädt.
Der Südwesten: In keiner Provinz leben mehr Minderheiten als in Yunnan, vor allem in Xishuangbanna an der Grenze zu Laos. Sehenswert sind die Millionenstadt Kunming, die Altstädte von Dali und Lijiang, die Tigersprungschlucht (Tipp: mehrtägige Wanderung) und Shangri-La vor den Toren Tibets. In der Nachbarprovinz Sichuan lassen sich Panda-Bären beobachten.
Tibet: Tibet ist bekannt für seine Klöster und die kargen Weiten am Fuß des Himalajas. Man sollte jedoch die Höhe vertragen: Die Hauptstadt Lhasa liegt auf 3.600 Metern, der höchste Flughafen der Welt Qamdo Bangda auf 4.300 Metern, und der höchste Streckenpunkt der Tibet-Bahn liegt auf 5.072 Metern.
Weitere Informationen gibt es beim Fremdenverkehrsamt der Volksrepublik China.
Umfassender Reise-Guide:
Reisepraktische Tipps für jedes Budget plus Informationen für Sightseeing, Aktivurlaub und Transport vor Ort in China bietet der Reiseführer Lonely Planet.
Auf mehr als 1000 Seiten geben die Autoren sachkundige Hintergrundinfos zum Reiseland, liefern Tipps und Infos für die Planung der Reise, beschreiben alle interessanten Sehenswürdigkeiten mit aktuellen Öffnungszeiten und Preisen und präsentieren ihre persönlichen Entdeckungen und Tipps. Für jeden größeren Ort gibt es eine Auswahl an Unterkünften und Restaurants für jeden Geschmack und Geldbeutel.
Abgerundet wird der Guide durch Übersichts- und Detailkarten, ein Farbkapitel zu den 30 Top-Erlebnissen, Reiserouten, Themen-Kapitel Chinesische Kampfkunst und – damit Sie gut durchs Land kommen – einen Sprachführer. Für den Lonely Planet China haben 11 Autoren recherchiert und getextet. Hauptautor ist Damian Harper, der mittlerweile auch dort lebt.
Lesetipp vor der Reise:
Sie lesen von hinten nach vorn, ihr Kompass zeigt nach Süden und auch Buddhas haben Visitenkarten. In „Gebrauchsanweisung für China“ blickt Autor und China-Kenner Kai Strittmatter hinter die Kulissen der Nation, die Deutschland den Rang als Exportweltmeister den Ragn abläuft.
Leser bekommen spannende Einblicke in das Land, in dem Weiß die Farbe der Trauer ist, Pandas für die Regierung arbeiten und die Kommunisten selbst die frechste Fälschung sind.
Leser erfahren außerdem, wo Pasta und Fußball wirklich erfunden wurden. Wieso man China nie ohne Ohrenstöpsel betreten sollte. Wie Sie Reisende für Zufallsbegegnungen im Zugabteil oder auf dem Plumpsklo wappnen. Weshalb Chinesen am liebsten in Scharen auftauchen und wieso sie sehr wohl das »r« rollen können. Und was bei alledem Frühlingsrollen und Weißwürste gemeinsam haben.