Die Region zwischen Spessart und Odenwald ist die Heimat der besten Spätburgunder Frankens. Die „Pinots“ aus Churfranken erhalten regelmäßig internationale Auszeichnungen, auch die Craftbiere aus der historischen Fachwerkstadt Miltenberg können sich sehen lassen.
Das Reise-Magazin hat Tipps für einen Genuss-Trip nach Bürgstadt und Miltenberg zusammengestellt.
Churfranken erstreckt sich zu beiden Seitens des Untermains und ist von Frankfurt aus schnell erreicht. Ab Aschaffenburg geht es über das „lange Handtuch“, die gut ausgebaute Bundesstraße 469, in 30 Minuten zum Hauptort Miltenberg. Für die malerische Altstadt sollten sich Urlauber Zeit nehmen: Das schmucke Städtchen am Main lockt mit historischen Fachwerkhäusern, dem vermeintlich ältesten Gasthaus der Welt und einer Craftbeer-Verkostung in der Erlebnis-Brauerei Faust. Das benachbarte Bürgstadt wartet mit besonders hoher Weingut-Dichte auf.

Check-In im Hotel Weinhaus Stern

Im Herzen des bekannten Weinorts Bürgstadt liegt das gemütliche Hotel Weinhaus Stern.

Hotel Weinhaus Stern © Thomas Sbikowski

 
Die Zimmer in dem historischen Fachwerkhaus sind alle individuell eingerichtet, besonders gemütlich sind die neuen Räume im Gästehaus hinter dem Biergarten.

Zimmer im Weinhaus Stern © Thomas Sbikowski

 
Das Hotel ist aufgrund seiner Lage direkt am Fränkischen Rotwein Wanderweg bei Wander- und Fahrradurlaubern sehr beliebt. Das Frühstück wird bei gutem Wetter auf der vom Weinlaub umgebenen Terrasse eingenommen, hier wird abends hervorragende, fränkische Küche serviert.

Gemütliche Terrasse im Weinhaus Stern © Thomas Sbikowski

 

Historische Fachwerkstadt Miltenberg

Die bekannteste Stadt Churfrankens ist das nur wenige Kilometer von Bürgstadt entfernte Miltenberg. Hier legen rund 600 Flusskreuzfahrtschiffe pro Jahr an, außerdem führen der Mainradweg und der Fränkische Rotwein Wanderweg durch die historische Altstadt.

Blick auf Miltenberg © Thomas Sbikowski

Blick auf Miltenberg © Thomas Sbikowski

 
Einen guten Einblick in die Geschichte der churfränkischen Landkreismetropole erhalten Gäste bei einer Stadtführung. Dorothea Zöllner kennt alle Jahreszahlen, Fakten und nette Anekdoten rund um die hübsche Fachwerkstadt.

Gasthaus Zum Riesen © Thomas Sbikowski

Gasthaus Zum Riesen © Thomas Sbikowski

 
Vom Rathaus am Engelsplatz geht es durch die Fußgängerzone in Richtung Altstadt, Marien-Statuen zieren viele der Häuser. Der sogenannte Braustern kennzeichnet die Gebäude mit Braukeller, wie zum Beispiel das Gasthaus „Zum Riesen“.

Das Schnatterloch © Thomas Sbikowski

Schnatterloch © T. Sbikowski

Die älteste Fürstenherberge Deutschlands wurde bereits Mitte des 12. Jahrhunderts urkundlich erwähnt, im 19. Jahrhundert hatte der „Riesen“ auch Braurecht. Heute befindet sich in dem hübschen Renaissance-Fachwerkhaus ein traditionelles Wirtshaus und ein Hotel.
Vorbei am Alten Rathaus und der Pfarrkirche geht es zu einem der meistfotografierten Plätze Deutschlands, dem Schnatterloch.
Prächtige Fachwerkhäuser umgeben den Platz, im Mittelpunkt steht ein großer Brunnen aus Miltenberger Buntsandstein.
Er zeugt von der zweiten Blütezeit der Stadt, als der rote Sandstein in die ganze Welt verkauft wurde. „Sogar in der St. Petersburger Eremitage ist er zu finden“, weiß Dorothea Zöllner.
 
 
 

Bier-Verkostung in der Familienbrauerei

Hinter dem Schnatterloch beginnt mit dem Schwarzviertel die eigentliche Altstadt Miltenbergs. „In die engen Gassen kommt kaum Sonnenlicht, daher der Name“, erklärt die Stadtführerin. Sie öffnet die Tür zum Brauhaus Faust, das bereits 1654 gegründet wurde. Hier werden traditionelle Biere nach Bayerischem Reinheitsgebot, aber auch moderne Craftbiere gebraut.

Faust-Bier Verkostung © Thomas Sbikowski

Faust-Bier Verkostung © Thomas Sbikowski

Im Brauhaus findet eine offene Gärung statt, das ist eine Besonderheit. „Außerdem bekommt das Bier hier besonders viel Zeit“, betont Dorothea Zöllner. Nach einem Tag im Sudhaus bleibt das Bier sieben Tage im Gärkeller und reift ganze sechs Wochen im Tank. Übrigens: Den schönsten Ausblick gibt es von der kleinen „Dachterrasse“ oberhalb der Reifetanks.

Brauerei Faust © Thomas Sbikowski

Brauerei Faust © Thomas Sbikowski

 
Verkostet wird mit Blick auf den Weizenbierkeller – auch hier findet eine offene Gärung statt. Tipp: Unbedingt den Doppelbock und den holzfassgereiften Eisbock probieren!

Besuch beim Spitzenwinzer

Der kleine Weinort Bürgstadt ist vom Weinbau geprägt und für seine hervorragenden Rotweine bekannt. Die Reben wachsen auf dem roten Buntsandstein besonders gut, auch das milde Klima im Maintal sorgt für beste Voraussetzungen.

Weingut Fürst © Thomas Sbikowski

Weingut Fürst © Thomas Sbikowski

Das bekannteste Weingut der Stadt ist das VDP-Weingut Fürst. Die Familie betreibt seit 1638 Weinbau, seit 2007 wird der Betrieb gemeinsam von Paul und Sohn Sebastian Fürst geleitet.
Das moderne Gutsgebäude mit großem Verkostungsraum liegt am Rande des Orts mitten in der Weinlage „Centgrafenberg“. Die reine Südlage des Hangs und der Buntsandstein-Verwitterungsboden ist ideal für Spätburgunder- und Rieslingreben.
Bei Fürst reifen die Rotweine nach der offenen Maischegärung 12 bis 20 Monate in burgundischen 228-Liter-Fässern. Weißweine werden nach schonender Pressung in Holzfässern und Edelstahltanks vergoren.
„Bekannt für guten Spätburgunder ist die Lage Hundsrück bei Bürgstadt“, erklärt Paul Fürst. Aus diesem Weinberg wird unter dem alten Namen „Hunsrück“ ein Großes Gewächs vom Spätburgunder ausgebaut. Das sollten sich Weinkenner bei der Verkostung nicht entgehen lassen.

Weinbummel durch Bürgstadt

Auch im Zentrum des Weindorfes laden Winzer zur Verkostung ein. Einheimische empfehlen einen Besuch des Weinguts Neuberger. Die Familie bewirtschaftet eine Rebfläche von zehn Hektar, über die Hälfte ist mit Rotweinsorten – vorwiegend Spätburgunder – bestückt. In der kleinen Vinothek im Ortskern können Silvaner, Riesling, Spätburgunder, Frühburgunder oder Cabernet Mitos verkostet und erworben werden. Tipp: Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Gute fränkische Weine gibt es auch auf dem Weingut Helmstetter. Die Familie setzt auf niedrige Hektar-Erträge und bewirtschaftet knapp fünf Hektar Rebfläche. Die Rotweine lagern in heimischen Eichenholzfässern im Gewölbekeller, wer mag, kann den Keller besichtigen.
Tipp: Regelmäßig öffnet das Weingut auch seine Häckerwirtschaft. Dann werden auf der großen Sonnenterrasse köstliche fränkische Spezialitäten und kleine Snacks zu hauseigenen Weinen serviert.

Churfrankenvinothek © Thomas Sbikowski

Churfrankenvinothek © Thomas Sbikowski

Wer einen guten Überblick über alle Weine Churfrankens bekommen möchte, besucht die Churfrankenvinothek in Bürgstadt. Das Sortiment umfasst über 100 verschiedene Weine aus der Region. Dazu gibt es ein kleines Weinbistro, in dem neben Wein und herzhaften Speisen auch Kaffee und Kuchen und die Biere der Brauerei Faust serviert werden.
Weitere Informationen:
Franken Tourismus
Tel.: +49 (0) 911 94 15 10
Internet: www.frankentourismus.de
Mainland Miltenberg – Churfranken e.V.
Hauptstraße 57
63897 Miltenberg
Tel.: +49 (0) 9371 660 69 76
Internet: www.churfranken.de
Praktischer Reiseführer
 

© Dumont Reiseverlag

© Dumont Reiseverlag

Reise-Taschenbuch Franken
Mit praktischen Tipps, außergewöhnlichen Entdeckungstouren und ausgewählten Lieblingsorten auf 296 Seiten sowie praktischer Reisekarte kommt das Reise-Taschenbuch Franken daher. Online sind Gratis-Updates und Extra-Tipps der Autoren verfügbar. Außerdem verrät Autor Roland Dusik seine Lieblingsplätze in Franken und nimmt seine Leser mit auf Entdeckungstouren quer durch die Region.
Ein Kapitel hält Tipps für Ausflüge, Einkehrmöglichkeiten und Hotels rund um Miltenberg und Klingenberg bereit.
Preis 17,90 Euro
DuMont Reiseverlag.
 

© emons Verlag

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Bier-Tipps für Franken
Vom steintrockenen Herrenpils über das vollmundige und naturtrübe Zwickl bis hin zum Rauchbier: Nirgendwo auf der Welt ist die Biervielfalt größer als in Franken. In 275 Brauereien entstehen dort über 2.000 Sorten. Auch die Einheimischen kennen davon meist nur einen Bruchteil, denn jeder Ort trinkt am liebsten seine eigenen Märzen, Pilsner und Bockbiere – und viele werden wie anno dazumal nur aus dem Fass und nur im eigenen Wirtshaus ausgeschenkt. Norbert Krines hat sie alle verkostet und mit Martin Droschke die 111, die man unbedingt getrunken haben muss, zu einem Genussführer durch Deutschlands Bierparadies zusammengestellt.
Unser Tipp: 111 Fränkische Biere, die man getrunken haben muss aus dem emons Verlag