Vom größten Kneipenviertel der Niederlande, dem kleinsten Hotel weltweit und dem schönsten öffentlichen Pissoir der Welt. Groningen ist die Metropole und Provinz im Norden der Niederlande und wurde im Rahmen einer EU-Studie in Sommer 2007 zur lebenswertesten Stadt Europas gewählt. Die „jüngste“ Stadt des Landes zählt mehr als 190.000 Einwohner, von denen über die Hälfte jünger als 35 Jahre ist. Und diese sorgen für ein einzigartiges, lebendiges Stadtbild.
Die Hansestadt Groningen bietet eine besondere Kombination aus charakteristischen alten Gebäuden, modernster Architektur, Grachten und Kirchen. Aber auch unzählige Restaurants, Bars, Straßencafés, Nachtclubs, große Sportveranstaltungen, Kultur und Musikfestivals sowie erstklassige Shoppingmöglichkeiten machen den Besuch der quirligen Metropole zu einem Erlebnis.
Hauptstadt des Geschmacks
In diesem Jahr wurde Groningen innerhalb der Niederlande zur „Hauptstadt des Geschmacks“ gewählt. Sowohl in der Stadt als auch in der Provinz kann man das ganze Jahr bei zahlreichen Veranstaltungen Wissenswertes zum Thema genussvolle und gesunde Ernährung lernen. Das zentrale Motto lautet: „Einfachheit ist Gold“. Damit will Groningen das Bewusstsein für gesunde und nachhaltig erzeugte Lebensmittel aus seiner Region wecken.
Wer durch Groningen spaziert, wird sich garantiert nicht langweilen. Von versteckten Kunstwerken unter Brücken, dem Besuch der zahlreichen Museen und Ausstellungen oder die angeblich schönste Toilette der Welt – Groningen hat sich mit Leib und Seele der Kultur verschrieben. „A Star is Born“ – zu diesem Motto einer Kunstveranstaltung machte sich 1996 auch Rem Koolhaas ans Werk. Das Ergebnis: die vielleicht schönste öffentliche Toilette der Welt und ab Juli wieder im Stadtzentrum Groningens, in der Straße „Kleine der A“, zu finden.
Ein Muss für jeden Besucher der Hansestadt ist das nach umfassenden Renovierungsarbeiten im Winter 2010 wiedereröffnete Groninger Museum. Das auffällige Gebäude ist fast genauso beeindruckend wie die Ausstellungsstücke im Inneren. Wechselnde Sonderausstellungen namhafter Künstler locken regelmäßig Besucher aus der ganzen Welt an. Im Comicmuseum erlebt man die Entwicklung von den ersten Hieroglyphen bis hin zu modernsten Computeranimationen. I
Stadterkundungen
Ein ganz besonderer Tipp zur Stadterkundung sind die Rundgänge mit den „Groninger Lotsen“. Ab dem 5. März nehmen deutschen Studenten, die in der Hansestadt studieren, wieder jeden Samstag Groningen Besucher mit auf eine 90minütige Tour zu den schönsten Plätzen der Stadt. Treffpunkt ist jeweils um 14 Uhr am Touristenbüro, Grote Markt 25.
Groningen lebt und feiert rund um die Uhr. Flaneure finden in der Stadt mehr als 180 Kneipen, Discotheken, Restaurants und Straßencafés. Egal ob im „Club Pepper“, den „Drie Gezusters“ oder im „Newscafé“ – für jeden Ausgehgeschmack ist etwas dabei. Und eine Sperrstunde gibt es nicht. In einigen Bars erklingt regelmäßig Live-Musik.
Die Südseite des Grote Markt ist mit über 20 Gaststätten, darunter vier Drehbars, das größte Kneipenviertel der Niederlande. In der Martiniplaza finden regelmäßig Großveranstaltungen und Sportereignisse statt. Unzählige kleine Bühnen laden zu besonderen Vorstellungen ein und das Stadttheater aus dem 19. Jahrhundert zeigt regelmäßig Theater- und Tanzaufführungen.
Mekka für Musikfans
Wer Groningen im Sommer besucht, kann Europas größtes Kulturfestival Noorderzon miterleben, bei dem niederländische und internationale Künstler elf Tage lang einen Mix aus Theater, Kunst, Musik, Tanz und Comedy darbieten. Jedes Jahr Mitte Januar wird Groningen zum Mekka für Musikfans: Zum Noorderslag treffen sich niederländische Bands und zeigen, wie es um die einheimische Popmusik bestellt ist. Anschließend präsentieren sich beim Eurosonic Festival mehr als 100 europäische Bands auf zahlreichen Bühnen in der Innenstadt. Aber auch das internationale Fotofestival Noorderlicht und Jazzveranstaltungen werden in Groningen regelmäßig angeboten.
Groningens Innenstadt wurde Anfang 2005 und 2007 von verschiedenen niederländischen Ministerien zur besten Innenstadt der Niederlande gekürt. Einer der Gründe ist das umfangreiche Shopping-Angebot, das die Stadt bietet. Neben großen Kaufhäusern und Ladenketten sind es vor allem die kleinen, außergewöhnlichen und internationalen Geschäfte, die das Einkaufen in Groningens Gassen zu einem besonderen Erlebnis machen. Exklusive Modeboutiquen mit ausgewählter Designerware, Antiquariate, ausgefallene Möbelgeschäfte oder kleine Kunstgalerien laden zum Bummeln ein.
Groningen wird oft als „die italienischste Stadt nördlich der Alpen“ bezeichnet. Das verwundert nicht, schließlich haben italienische Architekten wie Mendini, Grassi und Natalini deutlich sichtbare Spuren hinterlassen. Auffällig ist auch die Integration modernster Architektur, ein Beispiel ist der Waagstraatkomplex. Die moderne, öffentliche Bibliothek, 1992 von Georgio Grassi erbaut, steht direkt neben dem Calmershuis aus dem 13. Jahrhundert, dem ältesten Gebäude Groningens. Das markanteste Bauwerk ist aber das Groninger Museum. Es liegt mitten im Wasser, wie ein Hochseeschiff, das aus Versehen in der Stadtgracht auf Grund gelaufen ist.
Gut gebettet
In einer außergewöhnlichen Stadt wie Groningen kann man natürlich auch außergewöhnlich übernachten. In und auch um die Stadt herum warten zahlreiche Schlafplätze der etwas anderen Art auf ihre Gäste: Wer nicht in einem der vielen Hotels nächtigen möchte, kann in der Stadt campen, auf Hausbooten oder bei Groninger Bürger zuhause logieren (Bed & Breakfast). In der Provinz Groningen wird angeboten in einem Pfarrhaus zu übernachten, in einer Borg aus dem 16. Jahrhundert zu schlafen oder im laut Guinness Buch der Rekorde kleinsten Hotel der Welt „De Kromme Raake“ zu schlummern.
Weitere Infos zu Groningen: www.groningen.de
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