Das Zillertal ist hauptsächlich bekannt für Volksmusik. Dabei lebt das Tal im Südosten Tirols überwiegend von Wintersport- und Outdoor-Tourismus, Milchkühen, Schafzucht, Almen und Holzwirtschaft. Traditionelle Werte, regionale Bio-Produkte und das Bewusstsein für natürliche Materialien gehen immer öfter Hand in Hand mit schickem Design.
Einer der Vorreiter dieser Bewegung ist das Posthotel mitten in Zell am Ziller, das Christina Egger in dritter Generation führt. Ihre Großeltern betrieben die „Alte Post“, ihre Eltern übernahmen Ende der 70er Jahre den „Gasthof Neue Post“, und als Christina Egger das Haus übernahm, blieb kaum ein Stein auf dem anderen. Von Ostern bis Weihnachten 2009 ließ sie das Hotel zu einem stylischen Designhotel umbauen.
Dafür kamen ausschließlich natürliche Materialien aus der Gegend zum Einsatz. Alle Möbel sind aus Massivholz von Hand gezimmert. Die Böden im ersten Stock sind aus Eichenholz, im zweiten aus Fichte und im dritten Stock aus Zirbenholz. Badezimmerfliesen bestehen aus Südtiroler Nuss-Travertin, die Bettwäsche aus Buche. Selbst die Kaltschaummatratzen, der Außenpool und die Website stammen von Zillertaler Firmen.

Zirbenholz: Gut für Herz und Erholung

Die Zimmer begeistern mit Holz und warmen Erdtönen © www.dasposthotel.at

Die Zimmer begeistern mit Holz und warmen Erdtönen © www.dasposthotel.at


Dass Holz eine zentrale Rolle spielt, liegt sicher auch am Einfluss von Christina Eggers Ehemann. Reinhard Binder bringt als Eigentümer des Fügener Unternehmens „Binderholz“ mit 5 Sägewerken weit mehr als seine Holz-Expertise mit. Die Zirbelkiefern für das Hotel wurden im familieneigenen Waldgebiet im nahen Wild-Gerlostal geschlagen, und zwar nach althergebrachter Art gemäß dem forstwirtschaftlichen Mondkalender und während der winterlichen Saftruhe. Solches Mondholz ist besonders trocken, stabil, witterungsbeständig und haltbar. Außerdem hat Zirbenholz positive Auswirkungen auf den Menschen: Die Öle sorgen dafür, dass das Herz langsamer schlägt, sich das Nervensystem besser erholt und man tiefer schläft.
Den Architekt für den Umbau fand die Familie über Reinhard Binders Kontakte zum Holzbau-Lehrstuhl an der Technischen Universität Innsbruck. Der junge Absolvent Thomas Urthaler stammt aus einer Hoteliersfamilie. Er konzipierte nicht nur die neue Außenoptik mit den Lärchenholz-Balkonen, sondern einen neuen Anbau komplett aus Holz. Der beherbergt die fünf Gipfelsuiten und die gemütliche Hotelbar „Kaminlounge“. Im Erdgeschoss befindet sich der Fitnessraum sowie der Mountainbike- und Skiraum mit abschließbaren Spinten mit Trockensystemen. Daneben führt die Einfahrt in die Tiefgarage.

Familiäre Atmosphäre und Bio-Frühstück

So superstylisch und modern das Posthotel auch ist: Es ist ein familiengeführtes Hotel geblieben, in dem auch Geweihe und historische Familienfotos hängen und der Hund im Gang schläft. In dem der Vater der Besitzerin die Gäste höchstpersönlich vom Bahnhof abholt und seinen Morgenkaffee an einem der erhalten gebliebenen Gasthof-Tische genießt. Wo die Marmeladen noch selbst eingekocht und der samtige „Rosenalmhonig“ aus dem Familienwald in Gerlos stammt. Und wo man seinen Gästen im nagelneuen Wintergarten nur das Beste aus der Region zum Frühstück auftischt: Zillertaler Heumilch, Biokäse und-aufschnitt, auch sonntags frisches Brötchen und Brot aus dem Holzbackofen, Cerealien, Obst, diverse Tee- und Kaffeesorten, auch frisch gepresster Orangen- und Gemüsesaft fehlt nicht. „Ich kennen sogar die Hennen, von denen wir die Eier bekommen“, erzählt Christina Egger.

Komfortabel gebettet

Mit 27 Zimmern und Suiten ist das Posthotel eine kleine und feine Adresse. Es gibt Doppelzimmer mit Balkon, Schreibtisch, Kleiderschrank, Flachbildfernseher, Kühlschrank, Safe und Bad mit großer Dusche. Die Apartments und Suiten verfügen über ein oder zwei Schlafzimmer sowie ein Wohnzimmer mit Küchenzeile, Essecke und Schlafcouch. Sie sind ideal für Familien, werden aber häufig von Paaren gebucht, die einfach etwas mehr Platz haben wollen. „Viele bestellen vor ihrer Anreise bei uns eine Minibar-Wunschfüllung“, weiß Christina Egger. Die gibt’s in den Varianten „Vital“ mit Obst, Säften, Milch- und Vollkornprodukten, „Deftig“ mit Wurst, Käse, Speck und Bier sowie „Herzhaft“ mit Wurst, Käse, Speck, Brot und einer Flasche Wein.

Pool, Saunen und Relaxen im Garten

Schwimmen mit Bergblick im Outdoorpool © www.dasposthotel.at

Schwimmen mit Bergblick im Outdoorpool © www.dasposthotel.at


Nach einem langen Tag an der frischen Luft zieht es die Gäste in den Wellnessbereich, vor allem in den Swimmingpool im Garten. Solarstrom heizt das Wasser im Sommer auf angenehme 25 Grad, im Winter sogar auf kuschelige 33 Grad. Hier kann man sich treiben lassen und vor die Massagedüsen setzen. Bei schönem Wetter sind die Sonnenliegen und die Sofas am Pool beliebt, bei kälteren Temperaturen dösen oder lesen die meisten lieber in einem der beiden Liegenräume im Haus. Wer saunieren möchte, hat im Untergeschoss die Wahl zwischen einer Biosauna, einer finnischen Sauna und dem Dampfbad. Auch eine Infrarotkabine gibt es. Das Highlight aber ist die Zirbensauna im Garten: In dem Holzhaus geht man zuerst in die Sauna, die ein Panoramafenster mit Blick auf die Pfarrkirche hat. Dann duscht man sich unter einer riesigen Rainshower ab und geht in den Relax-Raum mit Schaffellen, Getränken und Blick in den Garten. Vor der Tür gibt es sogar ein kleines Kneipp-Becken.

Ab August: Luxus-Chalets in den Bergen

Kaum dass sie den Hotelumbau geschafft haben, haben sich Christina Egger und ihr Mann an die nächsten Projekte gemacht. Im August 2013 eröffnen sie einige Hundert Höhenmeter oberhalb des Nachbarortes Aschau die Hochleger Chalets, benannt nach den Hochleger Almen und rund 300 Meter von einer Piste des Skigebiets Hochzillertal-Kaltenbach entfernt. Das Romantikchalet hat Platz für 4 Personen, das Jagdchalet für 8 Personen und das dreistöckige Sportchalet für 10 Sportfreunde. Die Chalets haben eigene Küchen, Kamine, Balkone und Terrassen. Es gibt eine Sauna, einen Grillplatz, einen Freiluftbackofen und gut gefüllte Weinregale. Besonders charmant: Auch wenn die Häuser über eigene Küchen verfügen, kommt jeden Morgen der Frühstücks-Service vom Posthotel mit frischen Brötchen hinauf.

Früstück gibt's im Wintergarten des Hotels © Andrea Bonder

Frühstück gibt’s im neuen Wintergarten © Andrea Bonder

Weitere Informationen

Das Posthotel
Rohrerstraße 4, A-6280 Zell im Zillertal
Tel.: 0043 5282 2236
Email: info@dasposthotel.at
www.dasposthotel.at

Anreise

Mit der Bahn geht es aus Richtung Innsbruck, München oder Salzburg nach Jenbach. Dort steigt man in die roten Waggons der Zillertalbahn, die 45 Minuten bis zum Bahnhof Zell am Ziller benötigt. Mit dem Auto geht es über die vignettenpflichtige Inntal-Autobahn 12 bis zur Abfahrt Zillertal. Nach 30 Minuten erreicht man Zell am Ziller.

Tipps für die Umgebung

Im Sommer: Zell und seine Umgebung sind ideal für Urlauber, die sich gerne an der frischen Luft bewegen. In Zell säumen Spazierwege und ausgeschilderte Joggingstrecken das Ufer des Flüsschens Ziller. Zum 4,5 Hektar großen Freizeitpark gehören ein Freibad, Tennisplätze, der Fußballplatz, eine Minigolfanlage und ein Beachvolleyballfeld.
Das Zillertal ist eine sehr beliebte Outdoorsportregion mit über 1.000 Kilometer Wanderwegen und 800 Kilometer Mountainbike- und Radwegen. Es werden auch geführte Touren angeboten. Kletterer haben neun Klettersteige und fünf Klettergärten zur Auswahl. Auf Abenteuerlustige warten Paragliding, Rafting, Tubing, Canyoning, die ZipLine und die Sommerrodelbahn „Arena Coaster“.
Tipp: Mit der Zillertaler Activcard können Gäste die Zillertalbahn, Busse, die Bergbahnen und die Freibäder kostenlos nutzen und erhalten Ermäßigungen auf Eintritte und Aktivitäten. Sie ist für 6, 9 oder 12 Tage erhältlich und kostet für Erwachsene 55,50 bis 95,50 Euro und für Kinder 27,80 bis 47,80 (gültig zwischen 25. Mai und 13. Oktober 2013).
Weitere Infos unter www.zillertal.at/zillertal-activcard
Im Winter: Oberhalb von Zell liegt das größte Skigebiet des Zillertals. Die Zillertal-Arena umfasst die miteinander verbundenen Gebiete Zell, Gerlos, Wald-Königsleiten und Krimml. Mit 51 Liften kann man 169 Pistenkilometer erkunden. Es gibt 37 Hütten, 9 Skischulen, den Snowpark und eine Nachtrodelbahn. Der kostenlose Skibus hält direkt vor dem Posthotel und bringt einen in drei Minuten zur Talstation der Rosenalmbahn. Tipp: Mit dem „Zillertaler SuperSkipass“ können Skifahrer alle Skigebiete im Zillertal erkunden und die Zillertalbahn und alle Busse kostenlos nutzen
Weitere Infos unter www.zillertal.at/superskipass