Schmale Pfade und schattige Wälder, kurze Wege zwischen Almen und Hütten, spektakuläre Blicke aufs Hochgebirge, moderne Unterkünfte in traditionellen Bauernhöfen: Das ursprüngliche Vilnoess-Tal in Südtirol bietet für Erwachsene genauso viele Attraktionen wie für Kinder.

Mit der Familie einen Alpen-Urlaub zu planen, ist eine große Herausforderung. Vor allem, wenn auch gewandert werden soll. Denn das tun Eltern bekanntlich lieber als ihre Kinder. Die möchten dagegen eher den ganzen Tag im Pool plantschen oder auf dem Bauernhof Kälber und Ziegen füttern. Aber im Villnoeß-Tal in Südtirol kommen alle auf ihre Kosten. Zumal es dort auch den jüngsten Besuchern leicht fällt, die alpine Welt kennenzulernen – sogar zu Fuß.

Das liegt vor allem am steilen Relief der Dolomiten. Denn wer in Villnoeß wandert, kann im tiefen Zirben- oder Kiefernwald stehen, aber gleichzeitig einen freien Blick auf die nackten Dreitausender genießen, die sich direkt darüber erhebt. Die kompakte Landschaft verbindet liebliche und harsche Elemente auf engstem Raum. Und viele Wege sind wie für Kinder gemacht: keine Fahrwege aus Schotter und Staub, die sich in endlosen Serpentinen vegetationslose Berghänge hinaufziehen, sondern schmale Pfade am Rand der Baumgrenze.

Abenteuer für die Kleinen

Der bekannteste Wanderweg in dem Tal dürfte der Adolf-Munkel-Weg unterhalb der berühmten Geisler-Spitzen sein. Er schlängelt sich zwischen mächtigen Bäumen und von Wurzeln überwachsenen Felsen hindurch, entlang an sprudelnden Bächen und Quellen. Auch die jüngsten Wanderer vergessen auf dieser urtümlichen Strecke schnell alle Anstrengung und empfinden die Tour vielmehr als Abenteuer. Und selbst der von traditionell bewirtschafteten Almen gesäumte Weg zur 2300 Meter hoch gelegenen Schlüter-Hütte ist angesichts kurzer und abwechslungsreicher Etappen auch für Kinder ein echtes Vergnügen.

Wanderungen für Groß und Klein  © Oliver Schulz

Wanderungen für Groß und Klein © Oliver Schulz

Dort oben, jenseits der Waldgrenze angekommen sehen sie sich dann zwischen gewaltigen Gipfeln wie dem Peitler-Kofel (2875 Meter) um – erstaunt darüber, welche Strecke sie zurückgelegt haben. Und wer jetzt mit seiner Familie erst richtig auf den Geschmack gekommen ist, der kann gleich dort bleiben: Der Dolomiten-Höhenweg-Weg ist nur einer von vielen, die von der Schlüter-Hütte aus weiter durch das Hochgebirge führen.

Wer dagegen eine Pause vom Wandern sucht, ist auch im Tal bestens aufgehoben: Die Unterkünfte in Vilnoeß bieten ähnliche Abwechslung wie die Wanderwege: Familien finden dort zahlreiche moderne, stilvoll eingerichtete Appartements, die durch direkten Anschluss an die kleinen bäuerlichen Betriebe vor allem für Kinder viel Spaß und Unterhaltung bieten. Viele von ihnen werden ökologisch bewirtschaftet und spiegeln so auch wider, dass Villnoeß, eines der ursprünglichsten Täler Südtirols, bis heute energieautark ist.