Im Kaunertal können Gäste ab diesem Sommer an besonderen Stern-Wanderungen teilnehmen. An einem der dunkelsten Nachthimmel Östereichs leuchtet die Milchstraße besonders hell.
Das hintere Kaunertal gilt als einer der dunkelsten Orte Österreichs. Mitten in der vom Gletschereis geformten Bergwelt, fernab von großen und kleineren Städten, kommt man bei den neuen geführten Wanderungen dem Himmelszelt besonders nah. „Ausgehend von der Erkenntnis, dass Dunkelheit einen Wert und die Organismen auf der Erde ein tiefes Bedürfnis nach der Dunkelheit der Nacht haben, entwickelten wir das neue ‚Sternenerlebnis Gepatsch‘“, sagt Michaela Gasser, Geschäftsführerin Kaunertal Tourismus. Neben der Lichtarmut im hinteren Kaunertal war auch die Tatsache entscheidend, dass man hier, auf rund 2.000 Metern, den Sternen einfach um einige Meter näher ist. Im Schein von Halbmond und Gestirnen erzählen Guides mehr über die faszinierenden Himmelskörper.

Milchstraße im Kaunertal © Christoph Malin

Milchstraße im Kaunertal © Christoph Malin


 
Drei Termine gibt es im Spätsommer 2018, die sich jeweils am zunehmenden Halbmond orientieren: 20. Juli, 17. August und 14. September. Die maximal 20 Teilnehmer treffen sich je nach Termin zwischen 20 und 22 Uhr an der Mautstelle Feichten, an der Kaunertaler Gletscherstraße. Ohne jegliche künstliche Lichtquelle wandert die Gruppe rund 45 Minuten auf Wanderwegen bis zu einem Platz, von dem aus man den Nachthimmel besonders gut beobachten kann. Der Guide erklärt die Sterne und Sternbilder und gibt zahlreiche Hintergrundinformationen.
Preis pro Person und Tour: 20 Euro, mit Gästekarte 15 Euro. Eine Anmeldung im Tourismusbüro in Feichten ist notwendig, nur Barzahlung möglich.
Ergänzt wird das Sternenerlebnis Gepatsch durch die Ausstellung „Helle Not – die Schattenseiten des Lichts“ im Quellalpin in Feichten. Hier bekommen die Besucher die wichtigsten Erkenntnisse zu Lichtverschmutzung und ihre Auswirkungen vermittelt. Wer die nächtliche Wanderung bei Tageslicht noch einmal unternimmt, wird von der Wildheit der Natur beeindruckt sein. Denn durch den Rückzug der Gletscher offenbart sich im hinteren Kaunertal eine einzigartige Naturlandschaft, erschlossen durch die Kaunertaler Gletscherstraße mit ihren 29 Kehren. 26 Kilometer führt sie von der Mautstelle bis an den Gletscherrand und überwindet dabei 1.500 Höhenmeter. Das Naturschauspiel, die Landschaftsarten, die man hier auf kurzer Distanz sehen kann, erlebt man sonst nur auf einer Reise von Norddeutschland bis nach Grönland.
Wandern im Kaunertal © Kaunertal Tourismus/M. Lugger

Wandern im Kaunertal © Kaunertal Tourismus/M. Lugger


 
Das neue Angebot „Sternenerlebnis am Gepatsch“ wurde im Rahmen des Projekts FUTOURIST von der Tiroler Umweltanwaltschaft entwickelt. FUTOURIST hat sich der Förderung der Natur- und Kulturschätze in den Alpen durch sportliche, touristische und umweltfreundliche Maßnahmen verschrieben. Das Projekt wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020 gefördert.
 
Weitere Informationen unter www.kaunertal.com.