In der Nationalparkregion Schwarzwald locken zahlreiche Wanderwege zu Ausflügen in die Wildnis des Schutzgebiets. Für regionalen Genuss sorgen Winzer und Familienbetriebe, die sich heimischen Spezialitäten verschrieben haben.
Mitten im Weinberg leuchten Schwarzwälder Bollenhüte in rot und grün, wenig weiter schaut ein Hirsch aus einem rosa gefärbten Wald und an der nächsten Weggabelung sprudelt Rotwein in einem riesigen Glas. Hier „Auf der Eck“ oberhalb von Sasbachwalden im Nordschwarzwald reihen sich über 30 Kunstwerke mit regionalen Motiven aneinander und laden zum Spaziergang durch die Rebhänge. An diesem sonnigen Nachmittag folgt auch eine Gruppe Wanderer dem gut zwei Kilometer langen Rundweg und hält fast jedes Motiv mit der Kamera fest. Schließlich können die ausgestellten Gemälde auch käuflich erworben werden.
Nach der Hälfte der Strecke ist es Zeit für eine Pause an Vierthalers Wein- und Schnapshäusel, wo der Kunstweg den südlichen Schnapsbrunnenweg kreuzt. Die Wanderer genießen einen kühlen Secco der örtlichen Alde Gott Winzer, greifen dann zu ihren Wanderstöcken und machen sich auf den Weg zum nächsten Kunstwerk.
Weinwandern rund um Sasbachwalden
Der „Weinsüden“ ist einer der beliebtesten Spazierpfade im Fachwerkdorf Sasbachwalden. „Die Idee entstand in der Coronazeit, als in Innenräumen keine Ausstellungen stattfinden durften“, erzählt Günther Lehmann, Geschäftsführer der Alde Gott Winzer. Er zeigt den Wanderern am späten Nachmittag die große Dachterrasse auf der neu eröffneten Genusswelt, von der sich ein Weitblick bis in die Rheinebene eröffnet. „Hier hat man einfach die beste Sicht auf den Sonnenuntergang und kann dabei die Früchte der Region in flüssiger Form genießen“, freut sich der Schwarzwälder.
Knapp 250 Hektar Weinberge werden von den Alde Gott Winzern bewirtschaftet, etwas mehr als die Hälfte der Fläche ist mit Spätburgunder bestockt. Das Ergebnis findet sich im großen Keller unterhalb des neuen Gebäudes, wo der rote Rebsaft in großen Holzfässern oder kleinen Barriques lagert und Weißweine wie Riesling oder Grauburgunder in Edelstahltanks reifen.
Einen Tipp für die nächste Wanderung gibt es zum Gläschen Spätburgunder noch dazu. „Besonders abwechslungsreich ist die Alde Gott Panoramarunde“, verrät Günther Lehmann. Der Rundweg führt vom Kurhaus in Sasbachwalden durch die Schlucht der Gaishöll-Wasserfälle zur historischen Straubenhöfmühle und durch Kastanienwälder und Weinberge zurück zum Ausgangspunkt.
Eine Reise wert: Die Nationalparkregion Schwarzwald
Gemeinsam mit 26 anderen Gemeinden bildet das Fachwerkdorf Sasbachwalden die Nationalparkregion Schwarzwald und umschließt die 10.000 Hektar große Fläche des gleichnamigen Schutzgebiets. Einen ersten Einblick in die wilde Natur bietet das Nationalparkzentrum „Ruhestein“ in Baiersbronn mit seiner interaktiven Ausstellung und der „Brücke der Wildnis“, von der Besucher direkt in die Lebenswelt der Tannenwipfel blicken.
Auf 900 m Höhe gelegen ist der Ruhestein auch ein guter Startpunkt für Ausflüge in den Nationalpark. Trittsichere Wanderer machen sich auf den Weg durch den Bannwald „Wilder See“, in dem seit über 100 Jahren kein Baum mehr gefällt wurde. Beim Abstieg zum eiszeitlichen Karsee ist Aufmerksamkeit gefragt, denn umgestürzte Bäume und Felsblöcke säumen den Weg.
Familien mit Kindern hingegen begeben sich auf den Lotharpfad. Auf dem kürzesten Rundweg im Nationalpark Schwarzwald zeigt sich den Besuchern die Wildnis der Region, denn seit dem Orkan Lothar im Jahr 1999 darf sich die Natur frei entwickeln.
Schwarzwälder Spezialitäten genießen
In vielen Gemeinden im Schwarzwald lassen sich Ausflüge und Wanderungen mit kulinarischen Genüssen verbinden. „Wer sich für Schwarzwälder Schinken interessiert, findet bei den Räucherspezialitäten Pfau in Herzogsweiler noch hausgemachte Produkte“, weiß Jonathan Schopf vom neu eröffneten Hotel Hohenried in Freudenstadt. „Das ist ein Familienbetrieb, der großen Wert auf traditionelle und heimische Herstellung legt.“
Ein lohnenswertes Wanderziel für Fischliebhaber ist der Forellenhof Buhlbach. Nach umfassenden Umbauten ist aus dem einstigen Fischerstüble ein stattliches Schwarzwaldhaus geworden, in dem die Fische aus den umliegenden Forellenteichen auf den Tisch kommen. Klassiker der badischen und schwäbischen Küche wie Murgtaler Wurstsalat oder Maultaschen werden hingegen in der Wanderhütte Sattelei serviert.
Vielgefragt ist auch die Schwarzwälder Kirschtorte, die hier als Kirschschnitte auf den Tisch kommt und mit ihren Farben an die typische Bollenhuttracht erinnert. Das Kleid ist schwarz wie die Schokostreusel, die Bluse so weiß wie die Sahne und die Kirschen so rot wie die Bollen auf dem Bollenhut vom Kunstweg in Sasbachwalden.
Weitere Informationen zur Region:
Schwarzwald Tourismus GmbH
www.schwarzwald-tourismus.info
Nationalparkregion Schwarzwald
www.nationalparkregion-schwarzwald.de
Ferienregion Sasbachwalden
Übernachten:
Ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Weingenuss in der Ferienregion Sasbachwalden ist Wagners Aparthotel.
In Freudenstadt am Rande des Nationalpark Schwarzwald bietet das neu eröffnete Hotel „Das Hohenried“ moderne Zimmer mit Balkon sowie einen kleinen Wellnessbereich mit Panoramapool und Sauna.
Ausflugsziele:
Genusswelt Alde Gott www.aldegott.de
Nationalparkzentrum Ruhestein www.nationalpark-schwarzwald.de/de/erleben/nationalparkzentrum
Restaurants:
Saisonal angepasste Schwarzwälder Küche in modern-uriger Atmosphäre wird im Restaurant Der Engel in Sasbachwalden serviert.
Frische Forellen als Müllerin, „blau“ oder geräuchert gibt es im Forellenhof Buhlbach.
Wanderungen:
Kunstweg „Weinsüden“ in Sasbachwalden
Auf dem 2,75 km langen Rundweg trifft Kunst auf sonnige Rebhänge und herrliche Aussichten. Entlang des Wegs sind 32 Werke regionaler Künstler ausgestellt, die teilweise auch zum Verkauf stehen. Informationen gibt es bei der Tourist-Information Sasbachwalden.
Premiumweg Alde Gott Genießerpfad
Die beliebte Genießerrunde führt über rund zehn Kilometer rund um Sasbachwalden. Zu den Höhepunkten zählen die Wanderung durch die Schlucht der Gaishöll-Wasserfälle, die historische Straubenhöfmühle und die Weitblicke über die Rheinebene. Gutes Schuhwerk empfohlen. www.sasbachwalden.de
Der Lotharpfad
Auf dem kürzesten Rundweg im Nationalpark Schwarzwald zeigt sich den Besuchern die Wildnis der Region. Seit dem Orkan Lothar im Jahr 1999 darf sich die Natur hier frei entwickeln. Der Pfad führt eine halbe Stunde lang über Stege, Leitern und Treppen zu schönen Ausblicken über den Nordschwarzwald. www.nationalpark-schwarzwald.de
Wanderung zum Bannwald Wilder See
Vom Nationalparkzentrum Ruhestein geht es über knapp sieben Kilometer durch den dichten Bannwald zum Wilden See, einem der schönsten Karseen des Nordschwarzwalds. Für den steilen Pfad hinab sollten Wanderer trittsicher sein, eine längere Wegalternative führt in Serpentinen hinab. www.schwarzwald-tourismus.info