„Die schönste Silvesterparty der Welt findet in Edinburgh statt“ – behaupten nicht nur die Einwohner der schottischen Hauptstadt. Zu den längsten und ausgiebigsten zählt sie ohne Frage: Vier Tage lang dauern die Feierlichkeiten rund um Edinburgh Castle.

Edinburghs Hogmanay beginnt bereits am 29. Dezember mit einem eindrucksvollen Fackelumzug. Dudelsackspieler geleiten musizierend ein traditionelles Langboot durch die Straßen. Es wird gesäumt von fackeltragenden Wikingern in martialischen Kostümen. Die Prozession führt von der St.Giles Cathedral entlang der historischen Royal Mile bis zum Calton Hill im Osten Edinburghs. Aus der Ferne betrachtet wirkt sie wie eine Feuerschlange, die sich durch die Stadt zieht. Am Ende des Umzugs wird dasWikingerschiff in Anlehnung an nordische Feuerrituale auf dem Carlton Hill verbrannt.

Für die Feiern am 30. Dezember, der Night Afore International, ist in diesem Jahr Deutschland das Partnerland. Beidiesem Event treten auf der Ausgehmeile George Street verschiedene Künstler und Artisten auf. In diesem Jahr dürfen Riesenrad und Glühweinstände natürlich nicht fehlen. Am späten Abend findet der Rekordversuch für den längsten „Strip the Willow“-Tanz statt, bei dem das Publikum zum Mitmachen aufgefordert wird.

Dudelsack & Ceilidh

Am Silvesterabend ziehen mehr als 100.000 Menschen durch die beleuchtete Princess Street und die Royal Bank Street. Sie werden begleitet von Tanzgruppen, Trommlern und Dudelsackspielern. Kleinkünstler unterhalten die Kinder. Auch sie halten an Hogmanay bis weit nach Mitternacht durch. In den Princes Street Gardens wird traditioneller Ceilidh getanzt und auf vier Bühnen geben bekannte Bands Live-Konzerte. Die meisten Schotten tragen zur Feier des Tages Kilt. Kalt wird ihnen nicht: Man hält sich mit Bier, Glühwein und tanzen warm.

Kurz vor Mitternacht strömt alles in Richtung Edinburgh Castle. Das neue Jahr wird mit Kanonenschüssen begrüßt. Gleichzeitig erleuchtet ein bunter, nicht enden wollender Funkenregen den Himmel und hüllt die Burg in farbigen Qualm. Fremde Menschen umarmen sich und halten sich an den Händen, wenn „Auld Lang Syne“ ertönt.

Doch Hogmanay ist damit noch nicht zu Ende. Traditionell beginnt der 1. Januar mit dem „Looney Dook“, bei dem sich Mutige in das kalte Wasser des Firth of Forth stürzen. Um 13 Uhr versammeln sich Jogger am Edinburgh Castle zum „One OClock Run“. Andere nehmen am „Edinburgh Bicycle Triathlon“ teil. Und auch für die Jüngeren beginnt das neue Jahr sportlich: Kinder zwischen acht und 15 Jahren können sich beim „Iron Kids Duathlon“ messen.

Hoteltipp: Melvin House Hotel

Das kleine viktorianische Stadthotel liegt unweit des Edinburgh Castle und der Princess Street. Es wurde 1892 erbaut und 1999 als Hotel eröffnet. Treppen, Mobiliar, Bar und Rezeption sind aus dunklem Holz und verleihen dem Haus historisch gediegenen Charme. Die Zimmer sind klein, hell und komfortabel. Aus den oberen Etagen blickt man auf einer Seite auf die Burg, zur anderen auf das im Tal gelegene, hübsche Dean Village. Die Lage rund fünf Gehminuten zur Princess Street, hübsche Zimmer, nettes Personal, ein gutes Frühstücksbüfett und schließlich ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis machen das Haus zum idealen Domizil für einen Citytrip. Tipp: Ein Zimmer in der dritten oder vierten Etage nach vorne raus verlangen. Hier blickt man auf das abends herrlich erleuchtete Schloss.

Infos unter:

www.melvinhouse.co.uk

Weitere Infos zu Hogmanay in Edinburgh:

Tel. 0044 131 473 2000

www.edinburghshogmanay.org

www.visitscotland.com


(Melanie Kiel)