Palma de Mallorca – kenn ich doch! Meint zumindest, wer einen kurzen Shoppingbummel durch die Stadt unternommen hat. Weit gefehlt. Denn Palma ist so facettenreich wie die gesamte Insel und zählt zu den besterhaltenen Metropolen des Mittelmeerraums. Wer Palma wirklich nahe kommen möchte, bleibt über Nacht.
In den vergangenen Jahren hat sich die Hauptstadt Mallorcas herausgeputzt. Stadtpalais wurden restauriert, Jugendstilbauten erneuert und Patios hübsch gestaltet Hinter alten, schmucken Fassaden entstanden moderne Hotels als Wohlfühloasen im Stadtgetümmel. Für eine Erkundungstour braucht es Zeit. Und diese lässt sich nirgendwo schöner verbringen als im Hotel Tres.
Wohlfühloase in der Stadt
Das Taxi hält an einem kleinen Platz unweit der Kathedrale Sa Seu. Es ist schon dunkel. Die letzten Meter muss ich meinen kleinen Rollkoffer über das Pflaster bis zum Hotel in der schmalen Seitenstraße ziehen. Eine laue Brise weht durch die Gassen. Aus den Restaurants und Bars dringen Stimmen und Lachen. Die kleinen Durchgänge geben eine Idee von dem frei, wie es in den kleinen Patios aussieht. Einen dieser hübschen Innenhöfe betrete ich. Denn hier befindet sich das Hotel Tres.
Der Empfang im kleinen separaten Rezeptionsgebäude des Vier-Sterne-Hauses ist herzlich. Der Begrüßungsdrink an der Bar kommt nach der Anreise genau recht. Ich bin angekommen und merke, wie der Stress nach und nach verabschiedet. Durch den wunderschönen Innenhof schallt klassische Musik. Im anschließenden Gebäude führt der Lift zu den Zimmern. In den Gängen und im Zimmer dominiert die Farbe Weiß, ohne zu kühl zu wirken.
Im Zimmer angekommen fühle ich mich sofort wohl: Moderne Beleuchtung taucht den Raum in ein angenehmes Licht. Der Parkettfußboden und schneeweiße Vorhänge unterstreichen das stylische Ambiente. Das Bett ist groß und gemütlich. Die drapierten Kissen unterschiedlichster Größen rufen geradezu danach, sich hineinzuwerfen. Gleich. Nur noch kurz schauen, was das Zimmer noch so bietet. Den Schrank suche ich erst einmal, ist er doch hinter einem weißen Vorhang versteckt, ebenso wie die Minibar, Fernseher und DVD-Player.
Auch im Bad übersehe ich zunächst die große Dusche, die sich hinter einer Milchglastür verbirgt. Dafür fällt sofort die separate Toilette ins Auge, deren Milchglastür zur Hälfte aus normalem Glas besteht. Hmm, vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, wäre ich mit Partner oder gar einer guten Freundin angereist, denke ich. Aber schön ist es und Stil hat’s allemal. Die Pflegeprodukte von der schwedischen Firma Face duften herrlich. Natürlich sind auch Bademantel, Badeschuhe und in einer Schublade auch Fön, Kamm und alles, was man eben so brauchen könnte, vorhanden.
Einschlummern mit Smetana
Abends liegt eine besondere Stimmung über Palma. Jetzt ist die richtige Zeit, sich ein Gläschen mallorquinischen Weins im Innenhof des Tres zu gönnen. Aus dem benachbarten Restaurant jenseits der alten Steinmauer dringt klassische Musik – Ravels Bolero kurz vor Mitternacht – auch so kann Mallorca-Urlaub aussehen. Wieder im Zimmer angelangt, bleibt das Fenster geöffnet. Ich falle ins Bett und fühle mich zwischen den vielen weichen Kissen wie eine Königin gebettet. Smetanas Moldau begleitet mich sanft in einen wunderbaren Schlaf.
Nach dem Frühstück erkunde ich zunächst das Boutiquehotel. Die kleinen Patios und Terrassen auf der vierten Etage sind wunderbare Ecken, in die man sich zu Lesen oder auch einfach nur zum Sonnen zurückziehen kann. Krönung – und das im wahrsten Sinne des Wortes – ist die kleine, aber feine Dachterrasse mit dem Pool. Bahnen ziehen über den Dächern Palmas – das hat was. Nur drehe ich meine Liege in Richtung Yachthafen und Meer, gen Berge und Kirche oder liege ich am schönsten mit Blick auf die Kathedrale Sa Seu? Egal! Ob gen Norden, Süden, Osten oder Westen – die Aussicht ist in alle Himmelsrichtungen einfach traumhaft. Ich entscheide mich für Meer- und Hafenblick – dort lassen sich die ein- und auslaufenden Kreuzfahrtschiffe beobachten. Cruise Ship Spotter sollten also ein Fernglas im Gepäck haben.
Bei Sonnenschein wird das Sonnensegel gehisst und die Bar geöffnet. Hier könnte ich bis tief in die Nacht sitzen bleiben und den Lauf der Sonne, den Sonnenuntergang und den Nachthimmel über der beleuchteten Stadt beobachten – erst bei einem guten Buch, später mit einem Cocktail in der Hand. Und für Stadterkundungen ist auch morgen noch Zeit.
Hotel Tres