Wer sich ein Wohnmobil mietet, muss oftmals noch einiges an eigener Ausstattung mitbringen und auch stolze Erstbesitzer sollten einige Anschaffungen tätigen. Bei der Urlaubsplanung helfen spezielle Reiseführer.
Camping boomt seit Jahren und auch in 2023 floriert das Geschäft mit Reisemobilen und Caravans in Deutschland. Immer mehr Menschen interessieren sich für ein eigenes Wohnmobil oder wollen die Reiseform mit einem geliehenen Modell ausprobieren.
Ob Neukauf oder gemietetes Reisemobil – Camping-Urlauber sollten für die erste Tour ein paar grundlegende Anschaffungen tätigen. Anders als in voll ausgestatteten Ferienwohnungen ist im neuen Reisemobil beispielsweise die Küche leer. Auch Leihmodelle sind nicht immer komplett eingerichtet. „Wie bei jedem Hobby benötigt man auch als Campingeinsteiger eine umfassende Grundausstattung“, betont Benjamin Köbler-Linsner vom Campingspezialisten Fritz Berger. „Glücklicherweise lassen sich gerade im Bereich Küche und Essen zu Beginn einige herkömmliche Haushaltsgegenstände nutzen – sei es das Nudelsieb oder die Kaffeetasse.“
Campinggeschirr lohnt sich
Wer bei der ersten Tour seine Teller aus der heimischen Küche bei jeder Fahrt mit Zeitungspapier umwickelt und sich über zerbrochene Gläser ärgert, wird sich schnell nach Alternativen umschauen. „Mit steigender Campingerfahrung merkt man schon bald, wo Optimierungsbedarf besteht“, weiß der Experte. „Nach wenigen Urlauben wird das Porzellangeschirr sicherlich bald dem leichten und bruchsicheren Campinggeschirr aus Melamin weichen.“
Das zumeist aus Plastik, Kunststoff oder Melamin gefertigte Geschirr ist besonders leicht, bruchsicher und widerstandsfähig. Praktisch sind Sets aus verschiedenen Tellern, Tassen und Schüsseln, die in den kleinen Küchenschränken von Caravan und Wohnmobil gut Platz finden. Auch Gläser aus hochwertigem Kunststoff überstehen lange Fahrten deutlich besser als die Varianten aus echtem Glas.
Absolut notwendig sind Geschirr und Besteck für alle mitreisenden Personen, Gläser und Tassen, ein kleiner und ein großer Topf, eine Pfanne, Salatschüssel, Küchenmesser, Schere, Flaschen- und Dosenöffner und ein Set mit den wichtigsten Gewürzen.
Notwendige Fahrzeugausstattung
Essenziell für den Camper sind Hilfsmittel zur Ver- und Entsorgung. „Ein Wasserschlauch sollte immer im Campingfahrzeug vorhanden sein“, rät Benjamin Köbler-Linsner vom Ausstatter Fritz Berger. „Für den Anschluss an die Zapfstelle müssen Camper auch immer an eine Schnellkupplung, auch Gardena-Anschluss genannt, denken.“ Ebenfalls unerlässlich sind Toilettenzusätze, welche die Geruchsbildung im Camping-WC unterdrücken und dessen Inhalt zersetzen. Entsprechende Produkte gibt es im Fachhandel als Flüssigpräparat oder in Pulverform. Weiterhin notwendig sind ein langes Stromkabel oder eine Kabeltrommel, ein blauer Adapter zum Anschluss des Kabels an die Stromversorgung auf dem Campingplatz sowie mindestens eine volle Gasflasche.

Viele Camper erledigen ihren Abwasch in der Spülküche. Dort gibt es ausreichend heißes Wasser und viel Platz zum Abstellen des Geschirrs. Außerdem ist es gesellig und man kommt mit anderen Urlaubern ins Gespräch. Ein oftmals unterschätztes Accessoire für Camper ist daher ein Spüleimer mit Henkel, mit dem sich das Geschirr ganz bequem transportieren lässt. Ebenfalls ins Gepäck gehören Spülschwämme, Trockentücher, Spülmittel und Küchenrolle.
Zubehör bei Fahrzeugmiete vorab anfragen
Bei der Fahrzeugmiete fällt der Bedarf an eigenem Zubehör sehr unterschiedlich aus. „Viele Vermieter machen es dem Camper leicht und statten ihre Flotte bereits mit dem wesentlichen Inventar aus“, weiß Benjamin Köbler-Linsner von Fritz Berger. „Im Idealfall muss der Urlauber dann nur sein Bettzeug und persönliche Gegenstände mitbringen.“ Andere Vermieter wiederum legen nur absolut notwendige Dinge bei, wie beispielsweise einen Wasserschlauch zum Auffüllen des Wassertranks. Daher sollten sich Mietkunden vor der Fahrzeugübergabe informieren, welche Campingausrüstung sie selbst noch einladen müssen.

Wer im Sommer verreist, wird viel Zeit draußen verbringen. Damit der Urlaub unter freiem Himmel stattfinden kann, werden Klappstühle für alle Personen sowie ein Tisch zum Essen oder für den Spieleabend benötigt. Das es beim Beladen von Wohnmobil und Caravan immer auf das Gewicht ankommt, sind leichte Modelle gefragt. Klappsessel wie der Slimline von Fritz Berger punkten mit nur sechs Kilogramm Gewicht und besonders schmalem Packmaß. Gleichzeitig sind sie dank gepolsterter Oberfläche und Kopfkissen äußerst bequem. Dazu passt ein leichter Camping-Tisch, dessen Tischbeine einzeln höhenverstellbar sind und sich somit für unterschiedliches Terrain eignen.
Camping-Zubehör auch zuhause nutzen
Wer sich nur ab und zu ein Wohnmobil leiht, kann die praktischen Produkte auch im heimischen Haushalt oder Garten verwenden. „Bei vielen Produkten zeigt sich, dass der Alltag im Camper dem Leben zuhause gar nicht so unähnlich ist“, erklärt Benjamin Köbler-Linsner. „Campingstühle und -grills lassen sich auch im Garten oder auf dem Balkon verwenden, das bruchsichere Geschirr ist praktisch beim Picknick oder als Reserve für überzählige Partygäste.“
Mit einer Trittstufe, die häufig als Einstiegshilfe in den Wohnwagen dient, lässt sich bequem der oberste Regalboden hoher Schränke erreichen. Aber auch auf Unterhaltungselektronik wollen viele Camper unterwegs nicht mehr verzichten. Dazu zählen auch tragbare Lautsprecher und Bluetooth fähige Soundbars. Auch für diese findet man zuhause immer Verwendung.
Reiseführer für die Urlaubsplanung
Mit einer gut recherchierten Auswahl an abwechslungsreichen Tourenvorschlägen kommt die Reiseführer-Reihe „… mit dem Wohnmobil“ aus dem Bruckmann Verlag daher. Die Autoren haben hierzu eine Fülle an Tipps für verschiedene Länder zusammengestellt, darunter Spanien, Norwegen, Kroatien, das Baltikum und viele mehr.

In „Europa mit dem Wohnmobil“ finden Camper 25 interessante Touren, die sich über ganz Europa verteilen. So geht es im Norden beispielsweise von Geiranger zum Nordkap oder quer durch die baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland. Wohnmobil-Touren im Westen Europas führen zur Isle of Skye, durch die Niederlande von Groningen nach Middelburg oder entlang der Deutschen Weinstraße durch die Pfalz. Sonnige Urlaube versprechen die Routen durch Zentralspanien, entlang der Algarve oder die Umrundung des Gardasees. Wen es gen Osten zieht, der unternimmt Inselhopping durch die Kvarner Bucht, erkundet Montenegro oder den Peleponnes mit dem Wohnmobil.

Jede der 25 Routen wird auf mehreren Seiten im Detail beschrieben. Praktisch ist die Streckenleiste, die immer am Rand der Seiten dargestellt wird und die durchfahrenen Orte und Entfernungen anzeigt. So lassen sich Tagesetappen ganz einfach planen. Dazu gibt es pro Tour eine Übersichtskarte, Ausflugstipps und praktische Hinweise mit Empfehlungen zu Stellplätzen mit GPS-Daten, Ver- und Entsorgungsstellen und Touristinformationen. Und da jeder Autor das jeweilige Land sehr gut kennt, runden Insidertipps zu interessanten Wanderungen, schönen Badestellen oder empfehlenswerte Restaurant die Tourentipps ab. In einem Gesamtanhang finden sich allgemeine Reiseinformationen zu den Ländern.
Das Buch macht Lust, dem ein oder anderen Land einen intensiveren Besuch abzustatten. Hierfür gibt es im Bruckmann Verlag eine große Auswahl landesspezifischer Tourenführer – nicht nur für Wohnmobilisten.
Wir danken dem Campingspezialisten Fritz Berger und dem Bruckmann Verlag für die Unterstützung. Die Meinung der Autoren hat dies nicht beeinflusst.